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Familie Goldenbogen,

Erinnerungen an Nora Goldenbogen

von: Freunden und Kollegen

Wenn ein Mensch geht, den man für unverzichtbar hält, ist es immer zu früh. Nora Goldenbogen wurde 75 Jahre alt, aber die Lücke, die sie hinterläst, ist kaum zu schließen.

Ich lernte Nora bei einer von mir im Dezember 1992 organisierten Tagung über "Arbeiterbewegung und Antisemitismus" kennen; ein Thema, dem wir beide, auf je eigene Weise, Jahrzehnte lang verpflichtet waren. Seitdem war ich ein regelmäßig Vortragender im Dresdner Verein "Hatikva". Für uns beide war früh klar, dass das Thema ein leider nicht nur historisches Thema war: Die Arbeiterbewegung liegt in weiten Teilen in Trümmern; nur wenige sind sich heute noch der Tatsache bewusst, dass ohne ihren über ein Jahrhundert langen Kampf, in dem Fehler und Illusionen nicht ausblieben, es keine lebendige Tradition des Kampfes gegen Judenhass geben würde, der bis in unsere Tage reicht; eines Kampfes, den wir fortführen müssen. Der Antisemitismus ist eine vielköpfige Hydra; er äußert sich - vor allem - in rechtsextremer Gestalt, doch auch Linke und Pseudolinke, Liberale und Pseudoliberale, islamistische Fanatiker und eine oft ahnungslose "bürgerliche Mitte" waren und sind ihm erlegen. Auch Juden haben die Wandlungsfähigkeit des Antisemitismus zum Teil unterschätzt - nicht aber Nora!

Ohne sie wird es schwerer werden, den Kampf fortzuführen, doch genau diesen Auftrag hat sie uns hinterlassen. Wir werden Dich nicht enttäuschen, liebe Nora!

Prof. Dr. Mario Keßler, Berlin

Mario Keßler

Seit ich 1999 nach Dresden gekommen bin, war Nora Goldenbogen für mich eine ebenso sachkundige wie empathische Instanz in allen Fragen zum jüdischen Leben in Sachsen. Einfach nicht wegzudenken – und doch fehlt sie jetzt.

Birgit Sack

Nora Goldenbogen bei der Auftaktveranstaltung vom Bündnis gegen Antisemitismus in Dresden und Ostsachsen im September 2021

BgA-Ostsachsen

Hab ich Nora bereits 1996 getroffen, als ich mit meiner Schulklasse bei Hatikva war? Ich weiß es nicht. Rückblickend gibt es einige prägende Bilder, sie sind aber alle noch gar nicht so alt. 2015, als Pegida am 9. November den Theaterplatz (der zu NS-Zeiten bekanntlich anders hieß) besetzte und Herz statt Hetze eine große Gegendemo veranstaltete, half ich ihr vor der Synagoge auf den Lautsprecherwagen. Ich weiß nicht mehr, was sie gesagt hat, ich weiß nur noch, dass die Stille, die ihre Rede begleitete atemberaubend laut war und ihre Worte enorme Ressonanz erzeugten.
Sie war diejenige, mit der ich mein Forschungsprojekt entwickelte. Ich sehe sie noch vor mir, in ihrem Büro, wie sie mir Hinweise und Ratschläge gab. Nora hat im besonderen Maße mein historischen Denken beeinflusst. Als Fürsprecherin und Expertin ist viel von ihr in meine Texte geflossen. Absolut gewinnbringend und inspirierend die fast fünf Stunden, die ich mit ihr im Zeitzeugengespräch verbringen durfte. Ihr Urteil über meine Thesen und Einschätzungen waren und werden sicher noch in Zukunft entscheidend (sein). Zuletzt war Nora ab 2022 meine direkte Vorgesetzte. Wobei das Wort "Vorgesetzte" falsch ist. Denn ich hatte absolute Freiheit, meine Arbeit und das Projekt zu gestalten. Wenn, dann war sie Ratgeberin in entscheidenden Momenten. Was kann man sich mehr wünschen?
Ich bin sehr traurig, über Noras plötzlichen Tod. Ich hab es so gar nicht kommen sehen. Besonders denke ich an Noras Familie, für die es ein unendlich großer Verlust sein muss. Euch viel Kraft und Stärke und Mut.
Nora hatte alle Kerntugenden, an denen man sich orientieren sollte. Offenheit im Gespräch, Wärme im zwischenmenschlichen Umgang, Integrität und einen moralischen Kompass. Sie war und bleibt ein großes Vorbild und ich werde sie sehr vermissen.

Steffen Heidrich

25 Jahre HATiKVA 2017

HATiKVA e. V.

Pessach 2006

Heike Liebsch

Nora und Sigurd 1992 bei der Eröffnung von HATiKVA.

HATiKVA e.V.

2004 waren wir als HATiKVA-Team gemeinsam sehr fröhlich beim Brotbacken in der Kümmelschänke.

HATiKVA e.V.

Nora bei der Eröffnung der Ausstellung "Das hat's bei uns nicht gegeben! - Antisemitismus in der DDR" im Rathaus Pirna, November 2007.

AKuBiZ e. V.

Wir trauern um die Historikerin, Weggefährtin und Freundin Nora Goldenbogen. Wir verdanken ihren Forschungen und ihren Arbeiten den Ausgangspunkt und die Grundlage für unseren eigenen Beitrag zur Geschichte der Shoa in Dresden. Vielen, vielen Dank für deine langjährige Unterstützung, hochgeschätzte Nora. Dein Kampf gegen Antisemitismus und deine Riesenverdienste um die Erinnerung an Jüdinnen* und Juden* liegen uns am Herzen, ganz nah. Wir werden dich, auch als Antifaschistin, so vermissen in der Landschaft dieser Stadt.
Nora, wir bleiben an deiner Seite, in Gedanken sind wir bei deiner Familie.

Autor*innenkollektiv audioscript (Heike Ehrlich, Thomas Fache, Katrin Förster, Kathrin Krahl, Claudia Pawlowitsch, Maria Ulrich, Katharina Wüstefeld)

Diese kleine, rothaarige Frau ist eine wichtige politische Person im antifaschistischen Dresden. Das merkte ich schnell, als ich nach Dresden kam.
Es hat lange gedauert, bis ich Nora Goldenbogen endlich persönlich kennenlernen durfte.
Auf einer gemeinsamen Zugfahrt hat sie mir erzählt, wie die Pandemie ihr die Zeit gegeben hat endlich das Buch über ihre Eltern zu schreiben. Ein kostbares und sehr persönliches Geschenk an uns alle. Dafür und für jede der freundlichen Begegnungen bin ich sehr dankbar.

Ihren Freund*innen, Weggefährt*innen und ganz besonders ihrer Familie mein tief empfundenes Beileid.

Nina Gbur

Im Namen der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten e. V. im Freistaat Sachsen drücken wir unser tiefes Mitgefühl über den Tod von Nora Goldenbogen aus. Ihr Engagement für jüdisches Leben und gegen Antisemitismus war so unglaublich wichtig für Sachsen und darüber hinaus. Wir alle werden gemeinsam dafür einstehen, um in ihrem Sinne weiter aktiv zu bleiben. Sie ist uns Vorbild und wird als dieses fehlen.

Mit aufrichtiger Anteilnahme,
der Landesvorstand der VVN-BdA Sachsen

VVN-BdA Sachsen

Noch ein frühes Hatikva-Foto

Johanna

"Willst du Recht behalten oder willst du das Problem lösen?", hast du immer gesagt. Ich habe so viel von Dir gelernt.

Gunda Ulbricht

Nora ach liebe Nora...wenn ich an Dich denke, denke ich an eine kleine Frau mit feuerroten Haar, voller Kraft und Stärke.
Eine Frau mit klarem Verstand, die immer aufstand und Gesicht zeigte und nie schwieg und dabei so trefflich war ihrer Wahrnehmung und Formulierung.
Und Nora Du gehörtest zu den Menschen, die ich heute so selten zu treffen scheine,
Ein Mensch mit echter gelebter Haltung und voller Neugierde
für die Geschichte das Gegenüber.
Dein dein echtes Interesse Leben und an der Meinung Anderer war ein Vorbild für mich.
Ich habe in meiner Vorstandszeit so viele tolle Begegnungen haben dürfen und so viel lernen dürfen. In Erinnerung bleiben mir u.a.die wunderbaren Sederabende mit Sigurd und Freunden,das offene Haus,.das gute Essen,.das Lachen und das stehts offene Ohr und vor allen Dingen das große Herz.
Ich bin unheimlich dankbar dafür dass ich all dies erleben durfte durch Dich Nora.

Nora,
Du bleibst in den Herzen, in den Gedanken und in all den Spuren, die du hinterlassen hast bei so vielen Menschen.

Manuela Müller

Nora

Manuela Müller

Als mich die Nachricht vom Tode Nora Goldenbogens erreichte, standen mir sofort viele Begegnungen wieder vor Augen, ihre freundliche und zugewandte Art, ihre Warmherzigkeit und ihre Klugheit. Tief berührt war ich von der Lesung aus ihrem Buch zur eigenen Familiengeschichte. Ein Geschenk, dass Sie es vollenden und der Nachwelt übergeben konnte. Möge sie in Frieden wohnen im Hause des Herrn. (Ps. 84,1+4)

Sup. Albrecht Nollau, Ev.-Luth. Kirchenbezirk Dresden Nord

Der Tod von Frau Dr. Nora Goldenbogen macht mich traurig. Seit 10 Jahren waren wir beruflich miteinander eng verbunden. Ihre Lebensklugheit, ihre Energie und Zielstrebigkeit, mit der sich diese kleine Frau mit ihrer großen Persönlichkeit beharrlich, aber immer auch auf Ausgleich bedacht, für die jüdischen Gemeinden in Sachsen eingesetzt hat, haben mich immer beeindruckt. Ich bin dankbar, dass ich sie kennenlernen durfte. Der Familie von Nora Goldenbogen, allen ihren Freunden und Bekannten mein herzliches Beileid. Ich werde sie in ehrender Erinnerung behalten.

Stefan Bastheim

Stefan Bastheim

Liebe Nora,
dein Tod kam viel zu früh und für uns Zurückbleibende völlig unerwartet. Deshalb kann ich trotz mehrerer Anläufe meine Gefühle und Gedanken angesichts dieses Verlustes nur unzulänglich zu Papier bringen.
Mit dir ist ein Mensch gegangen, mit dem mich seit unserer ersten Begegnung im Mai 1990 viele Gespräche, Erfahrungen, gemeinsame Anliegen und Ziele verbanden. Du warst für mich eine wichtige Bezugsperson, an der ich mich orientieren konnte. Es gab kein Thema, über das ich nicht mit dir hätte sprechen können, keine Frage, der du dich nicht gestellt hast. Konflikte mochtest du nicht, aber unabhängig davon, wie konträr die Meinungen zwischen dir und Anderen war, ich habe dich nie unbesonnen oder verletzend erlebt. Das hat mich stets beeindruckt. Du warst eine faire Sparringpartnerin, die mehr geschluckt als ausgeteilt hat. Du konntest klug argumentieren, gut vermitteln und im Team auch in schwierigen Fragen ausdauernd und energisch auf gemeinsam getragene Lösungen hinarbeiten. Ohne Rücksicht auf deine angeschlagene Gesundheit hast du dich bis zuletzt solchen Aufgaben gestellt, sei es im Interesse der jüdischen Gemeinschaft oder mit Blick auf gesellschaftspolitische Entwicklungen.
Ich hätte dir so sehr gewünscht, dass du all deine Vorhaben zu Ende führen, vor allem aber noch viel mehr Zeit mit deiner Familie und in deinem Freundeskreis verbringen kannst.
Du fehlst unbeschreiblich, wirst aber weiterleben, in deinen Kindern, dem Enkelchen, und den Gedanken der vielen Menschen, die auf du ihrem Weg begleitet hast.
Möge deine Seele eingebunden sein in den Bund des Lebens.
Deine Johanna

Johanna

Ein Bild aus der Gründungszeit. HATiKVA wäre undenkbar ohne den Mut Noras und der anderen Gründerinnen zu einem Anfang im Zeichen der Hoffnung.

HATiKVA e. V.

In memoriam

Nora habe ich 1997 bei HATIKVA kennengelernt. Danach haben wir uns viele Male zu verschiedensten Anlässen getroffen. Von ihr habe ich wichtige Impulse für meine Arbeit als Photographin, gerade zum Thema „Jüdisches Leben“, bekommen.
Für mich war Nora eine integere, offene und lebensbejahende Persönlichkeit. Ihr Tod hinterlässt eine Lücke, die sich kaum oder nur schwer füllen lassen wird.

Silvia Hauptmann
Photographin

Silvia Hauptmann

Wir trauern um Nora Goldenbogen
Bei unserem Jahresempfang im vorigen Jahr stellte Nora Goldenbogen das Buch über ihre Eltern „Seit ich weiss, dass du lebst“ vor. Eine Geschichte, die die Zuhörenden tief bewegte. Was wird bleiben? - so lautet die Überschrift des letzten Kapitels und diese Frage stellen wir uns jetzt, voll Trauer über Noras Tod.
Etwa dreißig Jahre lang waren wir einander verbunden. Nach 1989 überlegten wir im Arbeitskreis „Begegnung mit dem Judentum“, wie wir uns angesichts der neuen demokratischen Möglichkeiten organisieren wollen, tauschten uns dabei mit andern aus, die sich ebenfalls neu fanden. So entstanden damals unter anderem die Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Dresden und Hatikva - die Bildungs- und Begegnungsstätte für jüdische Kultur in Sachsen. Seitdem begegneten wir uns immer wieder, in Gesprächen und gemeinsamen Projekten. Und wir reagierten gemeinsam auf gesellschaftliche Herausforderungen, auch auf der Straße bei Demonstrationen. In der Jüdischen Gemeinde und im Landesverband war Nora Goldenbogen immer ansprechbar, bereit zu gemeinsamem Überlegen. Noch vor wenigen Wochen schrieb sie das Vorwort für das „Buch der Erinnerung“, das 2025 in neuer Auflage erscheint.
Für all dies und für alle Anregungen sind wir ihr dankbar. Sie wird uns sehr fehlen.

Hildegart Stellmacher für die Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Dresden e.V.

Mit großer Bestürzung nehmen wir Abschied von Nora Goldenbogen. Das Team der RAA Sachsen e.V., insbesondere die Kolleg*innen im Bündnis gegen Antisemitismus in Dresden und Ostsachsen, haben Nora Goldenbogen immer als Leitfigur, Inspiration und Impulsgeberin wahrgenommen und sich an ihren öffentlichen Äußerungen, aber auch an ihrem persönlichen Handeln orientiert. Mit ihrem Engagement für die Sichtbarmachung jüdischen Lebens und mit ihren klaren Analysen und Problembeschreibungen war sie Mahnerin, Brückenbauerin und Hinweisgeberin für politisches und gesellschaftliches Handeln.

Wir erinnern uns dankbar an ihre Unterstützung beim Aufbau vom Bündnis gegen Antisemitismus in Dresden und Ostsachsen und werden uns bemühen, ihr Vermächtnis zu bewahren und fortzuführen.

Ihr Tod hinterlässt eine große Lücke: Wir wünschen ihrer Familie, ihren Freund*innen und ihren Weggefährt*innen viel Kraft und Mut.

Annett Petzold & Tim Hexamer
BgA-Ostsachsen

Maren Düsberg
Geschäftsführerin

RAA Sachsen e.V.

Ich kann es noch immer nicht fassen, dass Nora Goldenbogen nicht mehr hier sein soll. Erstmals begegnete ich ihr bereits als Schülerin im HATiKVA in den 90ern und dann immer wieder in Dresden, wenn es darum ging, sich gegen Rechtsextremismus in dieser Stadt einzusetzen - zum Bespiel als Jahr für Jahr zum 13. Februar tausende Neonazis an der Neuen Synagoge vorbei marschierten. Ich bin dankbar zuletzt ein Podium zur Frage "Was tun gegen Antisemitismus?" in Ostritz mit Nora moderiert und ihre bewegende Rede bei der Tagung der BAGKR in Dresden gehört zu haben. Liebe Nora, deine sowohl nachdenklichen, als auch deutlichen Worte, deine klugen Gedanken und dein mutiges Handeln haben mich begleitet, inspiriert und werden mir immer Vorbild sein. Danke. Liebe Familie, ich wünsche Euch alles Liebe und viel Kraft.

Andrea Hübler

Das ist jetzt der dritte Anlauf - mir fehlen noch immer die Worte. Ich erinnere mich gerade an die 1990er Jahre: wegen Forschungen zur sächsischen jüdischen Geschichte im Hauptstaatsarchiv verbrachte ich viel Zeit in Dresden und mit den Menschen des noch ganz jungen Vereins Hatikva. Hier lernte ich Nora kennen und schätzen. Ich bin sehr dankbar für die Gespräche und Anregungen. Liebe Nora, ich vermisse dich.

Solvejg Höppner

Liebe Familie Goldenbogen, ich hatte das wunderbare Vergnügen mit Dr. Nora Goldenbogen beruflich zusammenzutreffen und habe eine umfangreich gebildete, empathische, humorvolle, klare und zugwandte Persönlichkeit erleben dürfen, mit der jede Begegnung ein Gewinn war und ich mag mir nicht vorstellen, dass sie sich zu Videokonferenzen nicht mehr zuschaltet, sie nicht mehr ihre Autorität und Vermittlung in SItzungen einbringt und wir uns auf Ihre Weisheit und Weitsicht berufen können. Sie wird unersetzlich fehlen. Mögen Sie und Nora Goldenbogen gesegnet sein!

Markus Franke

Wir sind fassungslos. Es war doch gerade erst gestern als Sie aus ihrem Buch „Seit ich weiß, dass du lebst.“ bei uns gelesen hat.
Ihre starke Stimme wird fehlen. Danke das wir Sie kennenlernen durften. Unser tiefes Mitgefühl gilt ihrer Familie.

Team der Arbeitsstelle Provenienzforschung, Universitätsbibliothek der Freien Universität Berlin

Team Arbeitsstelle Provenienzforschung Universitätsbibliothek FU Berlin

Liebe Familie Goldenbogen,

die Nachricht vom Tod Nora Goldenbogens hat uns – die Mitarbeiter*innen des Kulturbüro Sachsen e.V. - sehr erschüttert. In tiefer Trauer nehmen wir Abschied. Wir sind mit den Gedanken bei Ihnen. Auf diesem Weg möchten wir Ihnen unser aufrichtiges Mitgefühl und unsere tiefe Anteilnahme übermitteln.

Nora Goldenbogen hat unsere Arbeit auf vielfältige Weise begleitet. Gemeinsame Veranstaltungen im Kontext der Erinnerungskultur in Dresden und ihre langjährige, aktive Mitarbeit im Beirat des Kulturbüros bleiben uns in Erinnerung. Nora stand für uns für das Sichtbarmachen eines vielfältigen jüdischen Lebens in Sachsen und den Kampf gegen Antisemitismus.

Kurz nach dem Angriff der Hamas auf Israel am 07.Oktober 2023 fand Nora Goldenbogen berührende Worte zum Auftakt des Forums der Bundesarbeitsgemeinschaft Kirche und Rechtsextremismus in Dresden. Uns verbindet die Auseinandersetzung mit allen Formen des Antisemitismus und das Wissen darum, dass wir stets wachsam bleiben müssen.

Die Vorstellung von einem menschlicheren, einem demokratischen Sachsen hat uns dabei stets geeint.

Nora war ein wunderbarer Mensch und sie wird uns fehlen.

Michael Nattke
Geschäftsführer Kulturbüro Sachsen e.V.

Kulturbüro Sachsen e.V.

Mein Herzliches Beileid und viel Kraft in diesen schweren Stunden.

Maria Ulrich

Nora begegnete mir immer wieder – in Arbeitskreisen, bei Veranstaltungen und manchmal auch im privaten Kontext. Ihre roten Haare waren ihr Markenzeichen, doch es war vor allem ihre Standhaftigkeit und Klarheit, die sie auszeichneten, insbesondere in ihrem unermüdlichen Einsatz gegen Antisemitismus. Mit ihrer offenen, herzlichen Art schuf sie Räume, in denen Austausch, Gedenken, aber auch Freude Platz hatten. Nora setzte sich unermüdlich für ihre Gemeinschaft ein und hinterließ Spuren, die mich nach wie vor inspirieren. Ihr viel zu früher Verlust hinterlässt eine große Lücke, aber auch die Verpflichtung, ihr Erbe fortzusetzen. Zichrona livracha – möge ihr Andenken ein Segen sein.

Robert Kusche

Mit großer Bestürzung haben wir vom Tod unserer Kuratoriumsvorsitzenden Dr. Nora Goldenbogen erfahren.

„Diese kleine, große Frau wird so sehr und vielen Menschen fehlen. Uns auch.“ so Barbara Ludwig, die gemeinsam mit Nora Goldenbogen das Kuratorium von TACHELES 2026 geleitet hat. „Ihre Klugheit, Warmherzigkeit und Bescheidenheit hat uns immer wieder stark beeindruckt. Auch die Gespräche mit ihr werden wir vermissen, die immer herzlich, manchmal nachdenklich und sehr emphatisch waren.“

Nora Goldenbogen hinterlässt eine große Lücke in der jüdischen Gemeinschaft Sachsens und bei allen, die sie geliebt und geschätzt haben. Sie war nicht nur uns als Projektteam eine wichtige Ideengeberin, Beraterin und Wegweiserin, sie hat so viele Menschen inspiriert, ermutigt und gestärkt.

Unsere Gedanken sind bei Ihren Angehörigen und Freunden, denen wir unser tiefes Beileid aussprechen möchten. Möge ihre Seele eingebunden sein in den Bund des Lebens; 1. Sam 25:29.

In Dankbarkeit und Trauer,

Sabine Wolfram, Anja Lippe, Nora Pester, Ines Hofmann, Alexander Walther, Christian Landrock

Team TACHELES - Jahr der jüdischen Kultur in Sachsen 2026

Und ich habe Dir, liebe Nora, viel zu verdanken... ......Du hast mich vor 17 Jahren an Bord geholt... Ich kann es immer noch nicht fassen und realisieren, dass der Platz mir gegenüber leer ist... Ich werde Dein „Ich kenne meine Pappenheimer“ sehr vermissen.

Elena Tsirkina

Die Nachricht vom Tod Nora Goldenbogens hat mich erschüttert. In Gedanken bin ich bei ihrer Familie, ihren Freund*innen und Weggefährt*innen. Ihnen allen wünsche ich viel Kraft.
Liebe Nora, ich bin Dir sehr dankbar für alle Begegnungen und Gespräche in über 25 Jahren. Deine Beiträge im Politischen Quartett in der Synagoge haben mich zum Lesen und Weiterdenken angeregt. Deine Haltung und die Deutlichkeit, mit der Du sie vorgetragen hast, haben mir Mut gemacht. Deine Besonnenheit und Dein Einfühlungsvermögen waren mir Beispiel. Danke auch dafür, dass Du uns mit Deinem Buch „Seit ich weiß, dass Du lebst“ und den emotional anstrengenden Lesungen – wie Du mir einmal sagtest – Einblick in die Geschichte Deiner Eltern gegeben hast. Es gab noch so viel zu reden und gemeinsam zu tun – Du fehlst.

Petra Schickert

Für mich war Nora Goldenbogen eine nahbare Respektsperson, stark und mitfühlend zugleich, vermittelnd und verbindlich, versöhnend, ohne die Mehrheitsgesellschaft – und sich selbst – zu schonen. Wer sie kannte, beschreibt sie als klug und warmherzig, reflektiert und bescheiden. Sie war durch und durch sächsisch, jüdisch, menschlich.

Ich durfte in den letzten Jahren viele, auch persönliche Gespräche mit ihr führen. Die äußeren Kriege, Krisen und Bedrohungen, aber auch die inneren Konflikte der jüdischen Gemeinschaft haben sie tief betroffen. Um so mehr wünsche ich ihr jetzt den Frieden, der immer das Ziel all ihres Strebens war.

Möge ihr die Erde leicht sein. Ich verneige mich vor ihr in tiefer Dankbarkeit und Respekt. Es war mir eine Ehre, liebe Nora.

Nora Pester

Mit großer Bestürzung haben wir von Nora Goldenbogens Tod erfahren.
Vor 20 Jahren durften wir sie kennenlernen. Offen und ohne Vorurteile unterstützte sie unseren damals noch jungen Verein. Damit gab sie uns Mut und Selbstbewusstsein, um weiterzumachen … um engagiert zu bleiben, auch im Kampf gegen Antisemitismus. Mehrfach durften wir sie als Rednerin bei Veranstaltungen in Pirna begrüßen, zuletzt im Mai 2023. Immer war es eine Bereicherung, immer war es tiefgründig und emotional.
Wir werden Nora auch als wichtige Person für die Entwicklung unseres Vereins nicht vergessen. Ihre Stimme und ihre klare Haltung werden uns fehlen!

Steffen Richter für
AKuBiZ e. V. Pirna

Steffen Richter

Nora Goldenbogen hat sich auf den Weg gemacht, so erschreckend plötzlich und so früh. Ich war gerade erst auf dem Weg zu ihr, denn ich kannte sie erst kurz persönlich und wollte sie noch so vieles fragen.
Lange vorher schon war sie Inspiration und Orientierung und Freundin im Freund*innnenkreis.
Es ist sicher, dass sie fehlen wird in dieser Stadt und diesem Land und in dieser kalten Zeit mit ihrer Wärme, ihrer Geisteskraft, ihrer Solidarität und ihrer Herzlichkeit.
Ich hätte mir für sie so sehr einen langen und schönen und auch friedvollen Lebensabend gewünscht.
Ich bin sehr traurig und wünsche ihrer Familie, ihren Freund*innen und ihren Gefährt*innen innigsten Abschied und die nötige Kraft dafür. Möge es bald wieder wärmer um euch und heller in euren Herzen werden können.

Katharina Wüstefeld

Ach - wir wollten uns doch noch unbedingt zu einem sonnigen Gartennachmittag treffen... Liebe Nora - Du planvolle, mutige und herzliche Frau - ich kann kaum sagen, wie sehr ich Dich vermisse. Ohne Dich wird HATiKVA leerer sein - so wie mein Herz. Als wir uns 1990 entschlossen, ein Zentrum für Forschung und Bildung aufzubauen - hätten wir kaum zu hoffen gewagt, dass dieser Traum uns über 30 Jahre trägt. Egal, welche Behördenauflagen oder menschliche Tiefen sich vor uns auftaten - Du hast nie Deinen Mut und Kampfgeist verloren. Und nie Dein großes Herz, in dem so viel Platz war für die unterschiedlichsten Menschen. תהיה נפשו/נפשה צרורה בצרור החיים

Heike Liebsch

ich kenne wenige Menschen, über die man nur Gutes sagen kann. Nora war einer davon. Klar in der Sache, beharrlich in den Dingen und immer offen ihren Gesprächspartnern gegenüber verstand sie es, das Gemeinsame zu suchen und die Argumente der anderen in ihren Entscheidungen klug gegen die eigenen abzuwägen. Jede Begegnung, jedes Gespräch mit ihr war ein Gewinn für mich. Möge ihr Andenken ein Segen sein für viele.

Thomas Feist

Frau Goldenbogen ז״ל war für unsere jüdischen Gemeinden ein verbindendes Glied in der Kette der jüdischen Gemeinden bereits während der DDR. Ihr Tod ist ein großer Verlust für alle Juden in Sachsen. Möge ihre Seele in den Bund des Lebens eingebunden sein.

Landesrabbiner Zsolt Balla

Ich kannte Nora seit Mitte der 90er Jahre. Durch sie und die Kollegen von der HATiKVA wurde ich sehr schnell Bestandteil eines großen Netzwerkes, einer Familie, ohne die keines unserer Projekte möglich gewesen wäre und die mir sehr viel Kraft gegeben hat. Ich bin sehr dankbar dafür.
Am wichtigsten aber war für mich Noras warmherzige, kluge und offene Art, geprägt von Toleranz und Mut. Ich werde ihren warmen, herzlichen und nachdenklichen Blick bei all unseren Begegnungen nicht vergessen.
Liebe Familie Goldenbogen, Nora wird vor allem Euch fehlen. Niemand und nichts kann sie wirklich ersetzen. Vielleicht tröstet und hilft Euch Eure Erinnerung und die Erinnerungen von vielen Freunden und Wegbegleitern an diesen besonderen Menschen.
Katrin Griebel, Zittau

Katrin Griebel

Liebe Nora,
mir fehlen noch immer die Worte und ich kann meine Gedanken nicht ordnen, denn nun bist auch du nicht mehr bei uns, aber unsere Gedanken werden immer bei dir sein.
Ich denke mit größter Hochachtung und Liebe an dich und ich wünsche deiner Familie ganz viel Kraft für die schwere Zeit, die noch vor ihnen liegt.
Meine Gedanken begleiten euch.
Lenka-Maria Lange

Lenka-Maria Lange

Ich habe Nora 2010 in einem Vorstellungsgespräch kennengelernt, kurz bevor ich meine Arbeit bei HATiKVA begann. Es folgten viele Jahre in denen ich sie als Bildungsreferentin und Chefin aber auch über das berufliche hinaus in interessanten Gesprächen und Diskussionen kennenlernen durfte. Mir hat besonders ihre empathische, ruhige und klare Art in allen Situationen imponiert. Sie hatte stets ein offenes Ohr für die Sorgen und Probleme Anderer – auch im größten Streß. Bei Streitigkeiten und Diskussionen hat sie es – trotz klarer eigener Positionen – nie an Verständnis für das Gegenüber mangeln lassen. Ich hatte und habe größten Respekt für ihre Lebensleistung, für die Kämpfe, die sie geführt hat und für ihre unbeugsame aber mitfühlende Art. Ich werde sie sehr, sehr vermissen.
Mein Mitgefühl gilt ihrer Familie

Stefan Schwarz

Dankbar für die vielen Jahre in denen ich mit Dir, liebe Nora, zusammenarbeiten durfte. Unendlich traurig - Du wirst mir fehlen!
Tröstende Worte fehlen mir, doch meine Gedanken sind bei Deiner Familie.

Gabriele Atanassow

Ich trauere um Nora Goldenbogen. Ihr Leben war geprägt von Mut, Klugheit, Wissensdurst, gelebter Solidarität, Anteilnahme und Klarheit. Sie versprühte Kraft und Zuversicht - stiftete auch bei mir Hoffnung und Mut. Sie war ansteckend, außerdem Kompass und Inspiration. Ich werde Nora Goldenbogen mehr als vermissen. In Gedanken bin ich bei ihrer Familie.

Kathrin Krahl

Nora ist in vielen Jahren immer die gewesen, die mit lauter und unbeugsamer Stimme für die Jüdische Gemeinschaft in Dresden im Kampf gegen Rechtsextremismus und gegen das Vergessen gesprochen hat. Sie war immer Ansprechpartnerin für die aktiven Menschen in dieser Stadt und hat unglaublich viel, gerade auch für die Jüdische Gemeinde geleistet. Sie war mir eine wichtige und hoch geschätzte Ansprechpartnerin sowohl in der Gemeinde als auch bei politischen Projekten und jederzeit da, für kleine und große Probleme, Anliegen oder Veranstaltungen (auch wenn ihr Terminkalender schon viel zu voll war). Immer empathisch und zugewandt und mit viel Freude an gemeinsamen Diskussionen. Nora, die man mit ihrem roten Schopf nie übersehen, die man aber aufgrund ihrer klaren Haltung vor allem nie überhören konnte!

Dr. Kati Lang

Ich kann mich an das Datum nicht erinnern, als mir Nora erstmals begegnete. Es war auf alle Fälle wärend der jiddischen Woche. Ich transpoortierte mit anderen Kollegen das Klavier aus der Synagoge hinüber in den Gemeindesaal
Immer wuselte ein orange farbener Kopf durch das Haus, organisierte hier, verschwand und stellte ein anderes Ding auf einen Tisch. Sie war überall. Ich kenne sie eigentlich nur von weitem. Tiefe Gespräche oder Projekte habe ich nicht das Glück gehabt, mit ihr zu führen.
Auch wenn wir nie tief miteinander arbeiteten, hat mich ihre Energie, ihre Herzlichkeit, ihre Offenheit mit tiefem Resprkt beeindruckt. Wir trafen uns meist in der HATIKVA e.V. und ganz häufig war Essen eine Verbindung, bei der wir uns näher kamen. Egal ob es ihre köstliche koschere Hühnersuppe war oder sie mich anstrahlte, als ich aus der Not geboren mit Falafelteig bei der BRN auftauchte. Es war ein ganz bestimmtes Strahlen in ihren Augen, mit der nie enden wollenden Energie, für einen Austausch zu arbeiten. Sie trägt ihren Namen zurecht, denn sie verstand es goldene Bögen zu spannen.
Ein wichtiger Mench fehlt. Eine Frau, die es verstanden hat zu vermitteln und die unterschiedlichsten Kulturen zusammen zu führen und jüdisches Leben in der Stadt lebendig und sichtbar zu gestalten.
Ich bedanke mich dafür, sie kennen gelernt zu haben. mein Mitgefühl gilt der Familie
Feli-Fabian Hallmann

Felix-Fabian Hallmann

Ich hatte das Glück, Nora bereits in den 1990er Jahren kennenzulernen - da war ich noch Schüler und sie die Bildungsreferentin von HATiKVA. Diese Beziehung hat sich in den Folgejahren durch neue Projekte vertieft, die Nora immer wieder interessiert unterstützte. Ihre freundlich-freundschaftliche, offene Art, der von reicher Lebenserfahrung getragene Austausch und ihr wichtiges Wort in den öffentlichen Debatten werden mir sehr fehlen. Mein Mitgefühl gilt der Familie.

Daniel Ristau

Nora Goldenbogen
Wir sind sehr traurig und vermissen Dich.

Gunda Ulbricht